Naschen auf dem Spaziergang – Hagebutte

Im Moment leuchten sie noch, die Früchte der Heckenrosen aus Hecken am Wald- und Wegesrand. Die Hagebutten, die noch keinen Frost bekommen haben, die noch fest sind, kann man einfach abzupfen, mit dem Fingernagel das schwarze Käppchen abzwicken und die Frucht öffnen. Die behaarten Samenkerne werden sorgfältig aus dem roten Fruchtfleisch ausgekratzt und man kann die rote Frucht frisch genießen. Sie schmeckt leicht säuerlich und zuerst mag man denken: so ein Aufwand für so ein bisschen Fruchtfleisch, aber: das hat’s in sich.

Der Vitamin-C-Gehalt ist unwahrscheinlich hoch (25g Fruchtfleisch decken den Tagesbedarf an Vitamin C), außerdem hat die Frucht Vitamin A, K, P und B-Vitamine, Pektin, Gerbstoffe und Carotinoide. Naschen kann sich also schnell lohnen für die Gesundheit zur Stärkung des Immunsystems.

Manch einer ist sich vielleicht nicht ganz sicher, ob die rote Frucht tatsächlich eine Hagebutte ist, denn manches leuchtet noch rot im Herbst. Ein Indiz für die Heckenrose sind die Stacheln, das heißt: sie kommen nicht wie die Dornen aus dem verholzten Stängel heraus, sondern sind eigenes Gewebe, das sich leicht abknicken lässt vom Stängel. Sollte die Pflanze noch Blätter haben, sind es immer unpaarig gefiederte, haben also oben ein einzelnes Abschlussblatt. Und innen drin schließlich, im Fruchtfleisch, sieht man, dass die Hagebutte eine Sammelfrucht ist mit vielen behaarten Samenkernen.

Wer aus selbstgesammelten Früchten zuhause Tee machen möchte, schneidet daheim Köpfchen und Stiel mit einem scharfen Messer ab und gibt die Früchte in einen Mixer. (Auch hier werden nur die harten Früchte genommen.) Die zerkleinerten Schalen und Kerne werden auf einem luftigen Tuch zum Trocknen ausgebreitet und ebenfalls luftig abgedeckt, bis sie ganz getrocknet sind. Sie sollten nicht anfangen können zu schimmeln, wenn man sie aufbewahrt. Beim Trocknen entsteht ein besonderer Geruch, der aber später so nicht mehr zu schmecken ist. 2 TL in einen Teepapierfilter gegeben und mit einem halben Liter kochendem Wasser übergossen ergibt einen feinen und insbesondere für Harnwege wohltuenden zartgelben Tee.

Ganz wichtig: Esst nur, was ihr sicher bestimmen könnt! Die Bestimmungsapps Flora incognita und Plantnet können dabei helfen – die Verantwortung liegt bei euch.