Naschen auf dem Spaziergang – Nachtkerzenknospen

Zur Zeit findet man an Böschungen, Wald- und Wegrändern oder schmetterlingsfreundlichen Blühstreifen die leuchtend gelben Blüten der Nachtkerze. Die Blüten der Pflanze öffnen sich über die Sommermonate von unten nach oben. Da wo man es also blühen sieht, sind oberhalb die Knospen und unterhalb die Kapseln, in denen die ebenfalls kostbaren Samen heranreifen. Auf den ersten Blick sehen sie zum Verwechseln ähnlich, auf den zweiten erkennt man den Unterschied dann sehr gut.

Die Blüten selber sind das typische Merkmal der Pflanze, sie haben vier Blütenblätter, vier Kelchblätter, 2 Kreise mit je vier Staubblättern und vier zusammengewachsene Fruchtblätter. Viele Schmetterlinge lieben sie. Wer die Chance hat, bei Sonnenuntergang eine Nachtkerzenblüte zu beobachten, sieht, wie sie sich innerhalb einiger Sekunden öffnet, nach 20 bis 30 Minuten entwickelt sie einen kräftigen Duft und zieht damit Nachtfalter an, deren lange Rüssel sie zur Bestäubung brauchen kann. Da Nachtfalter wiederum Fledermausfutter sind, wird die Nachtkerze oft als Fledermauspflanze empfohlen.

Ein paar Knospen zu naschen ist tatsächlich wie feines Parfüm für die Zunge.

Die Inhaltsstoffe dieser Pflanze, die sich seit 400 Jahren nun in Europa wohlfühlt, sind wertvoll, insbesondere verschiedene Fettsäuren und dabei ganz besonders die mehrfach ungesättigte Gammalinolensäure. In medizinischen und kosmetischen Produkten werden sie zur inneren und äußeren Anwendung eingesetzt.

Auch die Samen kann man jetzt unterwegs naschen. Wo sich die Kapseln unterhalb des Blütenkranzes leicht öffnen mit vier trockenen Spitzen, kann man die kleinen schwarzen Samen einfach in die Hand schütteln und dann von der Hand in den Mund.

Ganz wichtig: Esst nur, was ihr sicher bestimmen könnt! Die Verantwortung liegt bei euch.