Naschen auf dem Spaziergang – Oreganum vulgare, der Dost

Oreganum bedeutet: Freude (ganos) der Berge (oros), weil die Pflanze ganze Berghänge mit Duft, Farbe und Insekten überzieht.

Jetzt, im Frühsommer kommt erst einmal das Grün. An vierkantigem Stängel (ein Zeichen der Lippenblütler) wachsen gegenständig leicht behaarte gestielte Blätter, und die sind einfach eine Verlockung zu naschen. Sie haben nicht so viel ätherische Öle wie die lila Blütendolden, die im Sommer aufgehen werden und bei Insekten aller Art größte Beliebtheit genießen, aber sie haben schon das feine würzige Aroma, das man von Pizza und Pasta her liebt. Man kann zum Naschen einfach ein paar Blättchen abzwicken.

Der Standort ist wie der Name Oregano sagt, an Berghängen, aber auch an Hecken- und Waldrändern und auf Wiesen kann man die tolle Pflanze finden, im Moment ist sie noch 20 bis 30 cm hoch, erst die Blütenstängel ragen dann später einmal heraus.

Der unterschiedliche Name der Pflanze erzählt viel, Freude der Berge wie schon gesagt von der griechischen Übersetzung her, Dost dann deutet auf die büschelige Ausbreitung hin, sie hieß aber auch Wohlgemut, weil sie – wie ein altes Kräuterbuch formuliert – das Gemüt fröhlich und den Sinn heiter macht, Lust zur Arbeit verleiht und dem Herzen Zufriedenheit gibt. Außerdem wurde sie Berghopfen genannt, da man sie in der Bierbrauerei als Aroma mitverwendet hat.

Wer keinen langen Heimweg hat, kann Blätter mit nach Hause nehmen (sie welken schnell) als frisches Gewürz in Salat, Soße oder Suppe, in Quark oder Frischkäse. Auch der Tee aus frischem oder getrockneten Kraut ist ein beruhigendes Hausmittel.

Und das hier haben wir vor einem Jahr zum Naschen angeboten.

Ganz wichtig: Esst nur, was ihr sicher bestimmen könnt! Die Bestimmungsapps Flora incognita und Plantnet können dabei helfen – die Verantwortung liegt bei euch.