Naschen auf dem Spaziergang – Schlehen

Richtig schmackhaft, weich und supergesund sind die dunkelblauen Beeren der Schlehe, die jetzt noch an den dornigen Hecken zu finden sind. Der heimische Strauch, ein Rosengewächs, der bis zu 3 Meter hoch werden kann, hat echte Dornen – das heißt, sie sind aus dem Holz der Pflanze und wachsen aus ihr heraus. Die kugelrunden Beeren mit ungefähr 1 cm Durchmesser haben einen Samen in der Mitte, der für uns Menschen nicht verträglich ist. Aber die Frucht hat es in sich mit Vitamin C, Gerbstoffen und besonders den Anthocyanen. Man kann sie einfach abpflücken und im Mund an den Gaumen drücken, bis man den Stein ausspucken kann.

Anthocyane sind Stoffe, die in dunkelblauen oder -roten Pflanzen zum Schutz gegen Kälte und UV-Licht gebildet werden. Sie gehören zu den kraftvollsten Antioxidantien der Natur und schützen menschliche Zellen vor Alterung und freien Radikalen (also Entartung). Gerbstoffe töten Bakterien ab und ziehen unsere Schleimhäute zusammen.

Bevor die Beeren nicht durchgefroren sind, haben sie so viel Gerbstoff, dass es einem alles zusammenzieht und sie nicht sehr genießbar sind. Oft wird deshalb der Rat gegeben, die Beeren, die vor dem Frost geerntet wurden, in die Tiefkühltruhe zu legen für ein paar Tage. Allerdings: dort können sie natürlich keine Anthocyane bilden und sind deshalb von ihren Wirkstoffen her sehr viel ärmer. Deshalb – zum Naschen und zum Sammeln ist gerade ein perfekter Zeitpunkt. Denn auch wer die Schlehen zu Saft, Likör, Mus oder Saft verarbeiten will, kann sie jetzt im reifen Stadium mit bloßen Händen anquetschen und verletzt dabei nicht den Samen.