Naschen auf dem Spaziergang – Löwenzahnknospen

Fast alle Löwenzahnblüten, die im Moment gelb strahlen, haben neben sich meist unten in der Blattrosette auch Knospen. Die sind oben rundlich und geschlossen – die verblühten sind zwar auch wieder geschlossen, aber im Unterschied dazu spitziger und oben schaut verwelktes Gelb heraus.

Zum Naschen knipst man die Knospe ab. Die äußeren Hüllblätter, die nach unten zeigen, muss man abzupfen und dann kann man die Knospe gerade so verspeisen.

Wem sie auf dem Spaziergang zu bitter ist, kann auch eine Handvoll pflücken und mit nachhause nehmen. Dort dann ebenfalls die äußeren Hüllblätter entfernen, 1 Stunde in Salzwasser einlegen, herausnehmen, abtupfen und als Bruschetta mit Zwiebel, Knoblauch, Salz, Pfeffer und Olivenöl (wer hat Tomaten, sind leider noch nicht in der regionalen Saison) auf geröstetem Weißbrot genießen.

Löwenzahn heißt auf Französisch Pissenlit, die Schwaben haben es vornehm als Beddsoicher übersetzt. Was dahinter steckt ist in jedem Falle, dass Stoffwechsel und Harntätigkeit durch den Verzehr von Löwenzahn sehr angeregt werden. Er hat Cumarine, Phytosterole, Bitterstoffe, Inulin und Schleimstoffe, außerdem reichlich Mineralien wie Kalium, Magnesium und Phosphor. Eine kleine Apotheke der früheren Volksmedizin.

Feine Blätter oder auch die Blütenblätter kann man ebenso naschen. Und wer sich über die Pflanze ärgert und sie samt Wurzel aussticht, dem kann man nur empfehlen: Wascht die Wurzel, halbiert sie der Länge nach und setzt sie 4 Wochen an als Magenlikörchen mit 40%igem Schnaps und Kandis, er ist schneller leer als er ziehen durfte, so gut ist der Geschmack.

Ganz wichtig: Esst nur, was ihr sicher bestimmen könnt! Die Verantwortung liegt bei euch.